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Nordsee-Staaten vereinbaren Offshore-Windausbau durch Kooperationsprojekte


Die Nordseeanrainer wollen den Ausbau von Offshore-Windenergie gemeinsam beschleunigen und haben neue Ausbauziele vereinbart.

Die neun Staaten der Nordsee-Energiekooperation haben in der vergangenen Woche eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die neue Ausbauziele im Bereich Offshore-Wind für die Nordsee-Region vorsieht: Demnach sollen bis zum Jahr 2030 Windanlagen mit 76 Gigawatt (GW) Leistung in der Nordsee installiert sein. Bis 2040 soll die installierte Leistung auf 193 GW steigen, bis 2050 auf 260 GW.

Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zufolge entspricht das mehr als 85 Prozent des EU-weit erforderlichen Offshore-Ausbaus, der nötig ist, damit die EU ihr Ziel erreicht, bis 2050 klimaneutral zu sein.

Zudem kündigten die Energieminister der Nordsee-Energiekooperation an, künftig verstärkt auf hybride Offshore-Projekte zu setzen. Dabei handelt es sich um Projekte, die an mehrere Mitgliedstaaten angebunden sind und zugleich über Windparks sowie Interkonnektoren verfügen. Interkonnektoren, auch Grenzkuppelstellen genannt, sind Übergabepunkte zweier Stromleitungen über die Landesgrenze hinweg. Zudem wollen die neun Nordsee-Staaten Genehmigungsverfahren auf nationaler und europäischer Ebene beschleunigen.

In der seit 2016 bestehenden Nordsee-Energiekooperation arbeiten derzeit Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg, Niederland, Norwegen, Schweden sowie die EU-Kommission zusammen. Sie wurde gegründet, um den Ausbau der Offshore-Windenergie und der Netzinfrastruktur voranzutreiben.

„Die nun unterzeichnete gemeinsame Erklärung ist ein starkes Zeichen, dass auch auf europäischer und internationaler Ebene Kräfte gebündelt werden, um die Energiewende voranzutreiben“, so Christian Lütkehaus, Experte für Anlagenbau im Energiesektor bei Pinsent Masons. „Es ist schön zu sehen, dass nach der Erklärung zu gemeinsamen Hybridprojekten im Mai bereits wenige Monate später mit dieser Kooperation der nächste Schritt eines „grenzenlosen“ europäischen Offshore-Wind-Ausbaus eingeleitet wird.“

Bereits im Mai hatten Deutschland, Dänemark, Belgien und die Niederlande beim „North Sea Energy Summit“ eine Erklärung unterzeichnet, die unter anderem gemeinsame Hybrid-Offshore-Windprojekte in der Nordsee vorsieht. Sie hatten sich zudem darauf geeinigt, ihre gemeinsame Offshore-Leistung noch in diesem Jahrzehnt auf 65 GW zu erhöhen. Bis zum Jahr 2050 soll sich ihre installierte Leistung auf 150 GW steigern.

Deutschlands Beitrag zu den Zielen soll sich auf mindestens 30 GW Offshore-Windenergie bis 2030, 40 GW bis 2035 und 70 GW bis 2045 belaufen. Das entspricht den Ausbauzielen, die auch das neue Windenergie-Auf-See-Gesetz vorsieht.

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