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Laut aktueller Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit steigt die Arbeitslosenquote krisenbedingt weiter an, allerdings langsamer als in den Vormonaten.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ihre Arbeitsmarktstatistik für Juni veröffentlicht: Sie verzeichnet 2,853 Millionen Arbeitslose in Deutschland, das sind 40.000 mehr als im Mai. Dementsprechend stieg die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Somit ist der Anstieg erneut schwächer als im Vormonat. Dennoch liegt die Arbeitslosenquote um 1,3 Prozentpunkte höher als im Juni 2019.

„Die Zahlen zum Arbeitsmarkt sind ein wichtiges Indiz für die Entwicklung der deutschen Konjunktur und gerade jetzt in der Krise von besonderer Bedeutung“, so Kathrin Brügger, Expertin für Arbeitsrecht bei Pinsent Masons, der Kanzlei hinter Out-Law.  „COVID-19 hat nach wie vor schwerwiegende Folgen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit hat ein Rekordniveau erreicht, und das, obwohl viele Unternehmen – sogar weit mehr als erwartet – in Form von Kurzarbeit finanzielle Unterstützung durch die Bundesagentur für Arbeit beantragt haben, um Entlassungen zu vermeiden. Dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni erneut verlangsamt hat, zeigt, dass das Instrument der Kurzarbeit hilft, Kündigungen zu vermeiden. Das beobachten wir auch bei unseren Mandanten.“

Auch die Zahl der Anträge auf Kurzarbeit ging im Juni zurück: Vor Beginn der Kurzarbeit müssen Betriebe Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall bei der zuständigen Arbeitsagentur erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juni für 342.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, nach 1,14 Millionen im Mai und zusammen 10,66 Millionen im März und April.

Auch die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften war zu Beginn der Corona-Krise deutlich zurückgegangen, es gab wenige Neueinstellungen. Im Mai und Juni sind diese Zahlen nun wieder leicht gestiegen. Aktuell hat sich die Zahl laut BA auf niedrigem Niveau gefangen. Im Juni waren 570.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 227.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex, den die BA als Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland anführt, blieb im Juni 2020 unverändert bei 91 Punkten. Er liegt damit 38 Punkte unter dem Vorjahreswert.

„Im Moment steigen die Arbeitslosenzahlen langsamer an als noch im April und Mai und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist leicht gestiegen“, so Lara-Christina Willems, Expertin für Arbeitsrecht bei Pinsent Masons. „Ob der Höhepunkt der Arbeitslosigkeit in Deutschland bereits erreicht wurde, bleibt abzuwarten. Insgesamt herrscht bei Arbeitgebern und auch bei Arbeitnehmern eine gewisse Verunsicherung, insbesondere da niemand weiß, ob uns im Herbst oder Winter eine zweite Welle erwartet und welche Maßnahmen in diesem Fall ergriffen werden würden, ob zum Beispiel ein weiterer Lockdown kommt. Solange die politische und wirtschaftliche Lage so angespannt ist, steht auch der Arbeitsmarkt weiter unter Druck.“

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