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Banken verzeichnen deutlichen Rückgang im Neugeschäft mit Baufinanzierungen


Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen ist im September 2022 im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres um 28 Prozent zurückgegangen.

Inflation sowie steigende Zinsen und Baupreise führen dazu, dass sich weniger Menschen den Kauf einer Immobilie leisten können. Das bekommen auch die Banken zu spüren, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Beratungsunternehmens Barkow Consulting hervorgeht. Demzufolge ist das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen für Privathaushalte und Selbstständige im September um 28 Prozent im Vergleich zu September 2021 zurückgegangen – ein Negativrekord seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Mai lag das Neufinanzierungsvolumen noch knapp 20 Prozent über dem Vorjahr, rutschte dann aber ab Juni ins Minus. Die Angaben stützen sich auf Daten der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank. Allerdings wurden neben neu abgeschlossenen Finanzierungen auch Verlängerungen und Neuverhandlungen als „Neugeschäft“ mit eingerechnet.

Das Geschäft mit Bestandskunden ist den Daten zufolge auch im September noch um 6,5% gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

Erst Ende Oktober hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte auf 2 Prozent angehoben, viele Banken hatten bereits im Vorfeld die Zinsen für die Baufinanzierung angepasst. Die Zinssätze für zehnjährige Darlehen liegen nun bei den meisten Baufinanzierern bei rund 4 Prozent.

Einer Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) zufolge, wirken sich die steigenden Bau- und Finanzierungskosten sowie die Inflation zunehmend auch auf Bauunternehmen aus und führen dazu, dass immer häufiger Bauvorhaben abgesagt werden: 16,7 Prozent der durch das ifo im September befragten Bauunternehmen gaben an, dass sie von einer „Stornierungswelle“ betroffen seien. Im August waren es noch 11,6 Prozent.

„Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin. Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine“, so ein Mitarbeiter des ifo.

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